Veranstaltungen rund um den Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen am 25. November
Mit flankierenden Aktionen und Veranstaltungen wird jährlich bundesweit an den
internationalen Tag „NEIN zu Gewalt an Frauen“ erinnert. Auch in diesem Jahr finden wieder einige Aktionen im und mit dem Rhein-Pfalz-Kreis statt, zu denen die Gleichstellungsbeauftragte, Kornelia Tildmann, herzlich einlädt:
Dienstag, 05.11.2024, 18 Uhr Toxische Beziehungen – Erkennen – Vermeiden – Helfen
Toxische Beziehungen stehen im Mittelpunkt einer gemeinsamen Veranstaltung der Akademie für Frauen im Heinrich Pesch Haus, der Gleichstellungsbeauftragten der Städte Frankenthal und Ludwigshafen sowie des Rhein-Pfalz-Kreises und Soroptimist International (SI), Club Ludwigshafen.
Expertinnen werden im Heinrich Pesch Haus (Frankenthaler Straße 229, Ludwigshafen) aufzeigen, wie man toxische Beziehungen erkennt, vermeidet und Betroffenen hilft. Toxische Beziehungen können der Anfang einer Situation sein, in der Frauen Gewalt erleben. Deshalb, so sind sich die Kooperationspartnerinnen einig, ist es von großer Wichtigkeit, Bewusstsein zu schaffen und Unterstützung zu bieten, um betroffenen Frauen zu helfen und ihnen zu zeigen, wie sie aus einer toxischen Beziehung herauskommen können – idealerweise, bevor es zu Gewalt kommt.
Nach der Keynote von Dipl. Sozialpädagogin Katja Neumann von der Betrieblichen
Sozialberatung der BASF folgt eine Podiumsdiskussion mit Stephanie Kneuper, Nadja Kaiser von Wildwasser & Notruf, Fach- und Beratungsstelle gegen sexualisierte Gewalt an Mädchen und Frauen, sowie Polizeihauptkommissarin Sonja Walter, Verantwortliche der Polizeidirektion Ludwigshafen für das Hochrisikomanagement im Bereich der häuslichen Gewalt. Der Eintritt ist frei.
Donnerstag, 07.11., 10 bis 13 Uhr: Gemeinsame Jahrestagung der Regionalen runden Tische des Rhein-Pfalz-Kreises und der Städte Ludwigshafen, Frankenthal und Speyer
Das diesjährige Thema für geladenes Fachpersonal behandelt das Thema „Frauen und Sucht“.
Auslöser von Suchterkrankungen bei Frauen und Mädchen sind häufig gesellschaftliche Bedingungen, die zu sozialen Benachteiligungen, abhängigen Lebensbedingungen oder Gewalterfahrungen bei Frauen führen. Fast die Hälfte der suchtkranken Frauen hat wiederholt körperliche Gewalt erlebt. Weibliche Sucht findet eher im Verschlossenen statt und ist kaum sozial auffällig, auch – oder gerade weil – Frauen versuchen, ihren Alltagsaufgaben von Beruf, Kindern und Familie gerecht zu werden. Vor diesem Hintergrund versuchen sie nach Kräften, ihr Leben zu organisieren und den Schein nach außen zu wahren.
Im Rahmen eines Vortrages im Rathaus Frankenthal stellt sich das Beratungsangebot der Fachstelle für frauenspezifische Suchtberatung des Caritasverbandes Worms e.V. – eine von fünf durch das Ministerium für Familie, Frauen, Kultur und Integration geförderte frauenspezifische Suchtberatungsstelle in Rheinland-Pfalz – vor. Dabei wird erläutert, was eine frauenspezifische Suchtarbeit notwendig macht, was Auslöser für die Entstehung einer
Suchterkrankung sein können und wie geschlechtsspezifische Aspekte in die Beratungs-, Behandlungs- und Präventionsarbeit einfließen. Darüber hinaus gibt die Referentin Heike Sohl einen Einblick in das Projekt „Suchtkranke Frauen mit Gewalterfahrung“. Im Anschluss des Vortrages ist Zeit für Diskussion, Austausch und Gespräche. Auch Sarah Rahe, Leiterin des Referates „Gewaltprävention, Gewalt in engen sozialen Beziehungen“ im MFFKI wird die Jahrestagung begleiten.
Dienstag, 12.11., 17 bis 22 Uhr „NICHT MIT MIR!“, Veranstaltung im Freischwimmer in Ludwigshafen, Pettenkofer Straße 9.
Die beste Prävention gegen Gewalt ist Unabhängigkeit. Jeden Tag findet in Deutschland ein polizeilich registrierter Tötungsversuch an einer Frau statt. Fast jeden dritten Tag stirbt eine Frau durch die Hand ihres Partners oder Ex-Partners. Sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz erlebten in den letzten drei Jahren 13 % der erwerbstätigen Frauen.
Der Abend wird mitgestaltet von Vertreter*innen aus Wirtschaft, Medien und Polizei zu Themen wie finanzielle Vorsorge, starkes Auftreten, Selbstverteidigung, Sexismus am Arbeitsplatz, Frauengesundheit, Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten. Der Abschluss des Abends bildet eine Weinprobe mit Vinissima Frauen & Wein e.V. umrahmt von musikalischer Begleitung. Die Veranstaltung ist eine Kooperation mit dem BPW Mannheim-Ludwigshafen
e.V., Netzwerk berufstätiger Frauen in der Metropolregion Rhein-Neckar und den
Gleichstellungsstellen des Rhein-Pfalz-Kreises und der Stadt Ludwigshafen/Rhein.
Anmeldung über www.bpw-mannheim-ludwigshafen.de und auf LinkedIn. Teilnahmegebühr: 20 Euro.
Mittwoch und Donnerstag, 13. und 14.11., jeweils 19:30 Uhr, Filmvorführung „Wo die Lüge hinfällt“
Im Capitol Lichtspieltheater in Limburgerhof. Ein Teil der Einnahmen des Abends geht an die Fachstelle Wildwasser und Notruf e.V. Ludwigshafen (Fachstelle gegen sexualisierte Gewalt an Frauen und Mädchen), die sich an diesem Abend auch vorstellen wird. Die Gleichstellungsbeauftragten des Rhein-Pfalz-Kreises und der Gemeinde Limburgerhof, informieren das Publikum über das Netzwerk und weitere Beratungsstellen zum Thema Gewalt gegen Frauen und machen mit Informationen auf das Thema aufmerksam. Eintritt 9 Euro zuzügl. 1 Euro Energiebeitrag. Kartenreservierung unter www.capitol-limburgerhof.com.
Montag, 25.11., 10 Uhr: Hissen der Fahne „Frei Leben – ohne Gewalt“
An vielen öffentlichen Gebäuden werden die Fahnen „Frei Leben – ohne Gewalt“ zu sehen sein. An den Rathäusern und Verwaltungen im Rhein-Pfalz-Kreis und am Kreishaus werden die Fahnen gehisst, um weit sichtbar ein öffentliches Zeichen gegen Gewalt an Frauen zu setzen.
Das offizielle Hissen der Fahne findet dieses Jahr am Rathaus der Verbandsgemeinde Maxdorf statt. Der Erste Kreisbeigeordnete, Volker Knörr, und der Bürgermeister der VG Maxdorf, Paul Poje, werden gemeinsam mit den Gleichstellungsbeauftragen, den Vertreterinnen und Vertretern des Regionalen Runden Tisches gegen Gewalt an Frauen des Rhein-Pfalz-Kreises und der regionalen Politik, die Fahne von Terre des femmes hissen. Bei der Veranstaltung stellt sich auch die neue Leiterin der Polizeiwache Maxdorf vor.
Hintergrund zum Gedenk- und Aktionstag
Der Ursprung dieses Gedenktages: Im Jahr 1960 wurden am 25. November drei Schwestern in der Dominikanischen Republik vom militärischen Geheimdienst nach monatelanger Folter ermordet. Sie waren zuvor im Untergrund tätig und hatten sich an Aktivitäten gegen den damaligen tyrannischen Diktator Trujillo beteiligt. Diesen Mut und die Kraft, den die drei Schwestern bei ihrem Kampf gegen den Tyrannen und gegen das vorhandene Unrecht gezeigt haben, gilt inzwischen als Symbol für Frauen weltweit.
1981 wird der 25. November ein internationaler Gedenktag: Auf einem Treffen
lateinamerikanischer und karibischer Feministinnen in Kolumbien würdigten die
Teilnehmerinnen die ermordeten Frauen und riefen das Todesdatum der drei Frauen zum Gedenktag für die Opfer von Gewalt an Frauen und Mädchen aus.
Hintergrund „Flagge zeigen“:
Im Jahr 2001 ist die Fahnenaktion von Terre des Femmes ins Leben gerufen worden. Seither wehen jedes Jahr an diesem Tag die Fahnen mit dem Slogan „Frei leben – ohne Gewalt“. Die abgebildete Frauenfigur und der Slogan symbolisieren ein gleichberechtigtes, selbstbestimmtes und freies Leben von Mädchen und Frauen weltweit.
Die Aktion hat nicht nur in Deutschland, sondern auch über die Landesgrenzen hinaus eine besondere Signalkraft entwickelt. Weltweit engagieren sich Menschen gegen die Verletzung von Frauenrechten.
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